Warnhinweise
Bitte beachten Sie grundsätzlich
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Sammeln Sie keine Pilze, die Sie nicht ganz genau kennen.
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Sammeln Sie nie "nach Buch, App oder Internet". Auch umfangreiche Bücher, Apps bzw. Internet geben nur einen kleinen Teil der bei uns wachsenden Pilzarten wieder.
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Vertrauen Sie nie auf "überlieferte, alte und bewährte Methoden", essbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden.
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Verfärbungen an mitgekochten Silberlöffeln oder
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Verfärbungen an mitgekochten Zwiebeln sagen nichts über die Genießbarkeit von Pilzen aus!
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Selbst Fraßspuren von Tieren bedeuten nicht, dass der Pilz auch für Menschen essbar ist (z. B. der für Sie tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz wird von Kaninchen und anderen Tieren durchaus vertragen).
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Machen Sie sich unbedingt mit den häufigen und besonders giftigen Pilzarten vertraut bevor Sie sammeln:
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Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) auch als weiße Varietät
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Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)
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Orangefuchsiger Rauhkopf oder Löwengelber Schleierling (Cortinarius orellanus)
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Spitzgebuckelter Rauhkopf (Cortinarius rubellus, C. speciosissimus)
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Wer das essbare Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) sammelt, geht das Risiko der Verwechslung mit dem Gifthäubling (Galerina marginata) ein. Dieser Pilz - in manchen Büchern leider noch Nadelholzhäubling genannt - erscheint auch an Laubholz und sieht dem Stockschwämmchen sehr ähnlich. Beide Arten können am gleichen Substrat (Stubben, Äste, Holzschnitzel) durcheinander wachsen.
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Pantherpilz (Amanita pantherina)
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Gift- oder Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta)
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Kahler Krempling (Paxillus involutus)
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Fragen Sie vor dem Sammeln bei der Verbraucherberatung, in der Volkshochschule, im naturkundlichen Museum, der Gemeindeverwaltung oder der DGfM nach Beratung durch einen Pilzsachverständigen in Ihrer Nähe.
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Wenn Sie die Möglichkeit haben, zeigen Sie Ihren Fund jemandem, der sich damit sicher auskennt. Vorzugsweise einer/em Pilzsachverständigen
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Haben Sie auch nur den geringsten Zweifel an ihrer eigenen Bestimmung, essen Sie bitte nichts von Ihrem Fund.
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Pilze verderben sehr schnell. Sammeln Sie keine alten Pilze.
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Essen Sie keine rohen Pilze. Mindestens 15 - 20 Minuten Braten oder Kochen.
Bei Verdacht auf Pilzvergiftung
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Rufen Sie uns an. Wir sind 24 Stunden am Tag für Sie da: Giftinformationszentrum Nord, Tel. 0551 19240
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Gibt es Beschwerden/Symptome z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen, Herz-Kreislauf- oder psychiatrische Probleme (wie etwa Halluzinationen)?
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Alter, Geschlecht, Gewicht der betroffenen Person?
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Wann wurden die Pilze (der Pilz) aufgenommen und seit wann sind die Beschwerden aufgetreten?
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Wie viel wurde aufgenommen?
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Sind die Pilze (oder der Pilz) bekannt? Ist dies nicht der Fall, wird gefragt, ob zur Identifizierung noch Pilze, Pilzreste oder Putzreste vorhanden sind. Falls keinerlei Reste mehr vorhanden sind und bereits Beschwerden vorliegen, sollte auch Erbrochenes aufgehoben werden.
Einschaltung eines geprüften Pilzsachverständigen
Pilzsachverständige sind in der Regel ehrenamtlich tätige Berater, auf deren Engagement und Expertise die Giftinformationszentren unbedingt angewiesen sind.
Die Auswahl des Beraters geschieht in der Regel nach geographischer Nähe. In unserem Giftinformationszentrum haben wir die Daten der Sachverständigen nach Postleitzahlen der Wohnorte geordnet. Die Liste wird ständig aktualisiert.
Deutschlandweit gibt es zurzeit 541 Pilzsachverständige.
In unserem Zuständigkeitsbereich, Niedersachsen, Schleswig–Holstein, Hamburg und Bremen, stehen uns zurzeit 58 Pilzberater zur Verfügung. Gegebenenfalls werden natürlich auch Telefonnummern von Sachverständigen aus angrenzenden Bundesländern herausgegeben.
Wird die Hilfe einer/s Pilzsachverständigen gebraucht, geben wir zur Kontaktaufnahme die Telefonnummern mehrerer Ansprechpartner an die Hilfesuchenden weiter, mit der Bitte alles, was zur Identifizierung der Pilze dienen kann, aufzubewahren (s.o.).
Den hilfesuchenden Personen wird auf jeden Fall geraten, sich erneut an uns zu wenden, wenn sie die genannten Pilzberater nicht erreichen, damit das weitere Vorgehen besprochen werden kann.
Verwechslungsgefahr Morchella esculenta und Gyromitra esculenta
Das GIZ-Nord warnt alle Pilzunkundigen dringend vor dem Sammeln und dem Verzehr einheimischer Wildpilze!
Bei Verdacht auf Pilzvergiftung:
- Wir sind 24 Stunden am Tag für Sie da: Giftinformationszentrum-Nord
Tel. 0551 19240 - Lassen Sie sich in das nächste Krankenhaus bringen und nehmen Sie Erbrochenes, Putzabfälle und Reste der Mahlzeit mit.
- Informieren Sie alle an der Mahlzeit beteiligten Personen.
Verwechslungsgefahr:
Morchella esculenta
Speisemorchel Morchella esculenta
Die Fruchtkörper können bis zu 20 cm groß werden, die Hutfarbe ist sehr variabel, hellbeige bis ocker, in verschiedenen Gelb- und Brauntönen, aber auch grau bis fast schwarz. Der Hut ist wabig gekammert, rundlich bis oval und mit dem Stiel verwachsen. Der Stiel ist hohl, außen kleiig bereift und weiß, cremefarben bis gelblich, manchmal auch teilweise rotbraun. Das Fleisch ist im Hut wachsartig, sehr brüchig, im Stiel knorpelig-zäh, der Geruch ist aromatisch pilzig.
Giftiger Doppelgänger:
Gyromitra esculenta
Schnecken- und /oder Insektenfraß am Pilz sagen nichts über die Giftigkeit eines Pilzes aus!!!
Frühjahrslorchel / Giftlorchel Gyromitra esculenta
Der Hut hat einen Durchmesser von 3 – 10 cm, ist anfangs braun mit Rottönen, im Alter dunkler rotbraun bis dunkelbraun, innen ist er schmutzig weiß, unregelmäßig gelappt, rundlich oder dreiecksähnlich. Die Oberfläche ist mit gehirnartigen Windungen überzogen. Der Hut ist mit dem weißlich-fleischfarbenen, grubig-faltigem Stiel verwachsen. Die Frühjahrslorchel ist farblich und auch in der Größe sehr variabel.
Vielen Dank an Herrn H. Foerster, Pilzsachverständiger aus Uslar, für die uns zur Verfügung gestellten Fotos und Pilzbeschreibungen. (G. Schulze, V. Beuße)